Fastenzeit - Feste: Hot Spots des Lebens für Familien
Die Fastenzeit markiert einen Zeitabschnitt, in dem ich meine Gewohnheiten auf den Prüf- stand stelle und mich neu ausprobiere. Das darf auch anstrengend sein. Jesus hat es vorgemacht: Raus aus der Kom- fortzone! Wenn die einen sagen: »Kinder haben hier nichts zu suchen«, stellt er ein Kind in die Mitte. Wenn alle jammern, dass das Essen nicht reicht, fordert er vehement zum Teilen auf. Wenn einer ausgegrenzt wird, holt er ihn in die Gesellschaft hinein. Wenn einer sagt, am Sabbat darf man keine Ähren pflücken, sagt er: Der Sabbat ist für den Men- schen da. Wenn alle sich einig sind, dass jetzt Steinewerfen dran ist, sagt er: Wer ohne Sün- de ist, werfe den ersten Stein. Jesus hat vorgemacht, dass es auch anders geht. Die Kraft und das Charisma dazu hat er aus seiner einmaligen Beziehung zu Gott. Nicht umsonst heißt es in der Bibel immer wieder: Jesus zieht sich zurück zum Gebet. »Du bist mein geliebter Sohn«, sagt Gott zu Jesus. Zu einem jeden von uns sagt er: »Du bist meine geliebte Tochter, Du bist mein geliebter Sohn.« Wie einer, der unendlich in uns verliebt ist, möchte Gott uns umarmen: nicht nur meine Sonntagsseiten, sondern alles, was zu mir gehört, auch das Unausge- gorene und Sperrige. Gar nicht so leicht, das zuzulassen… Die Einladung heißt: »Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast. Und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es!« Fr. Roger, Taize Wer seine Komfortzone verlässt und in den Schuhen Jesu geht, der riskiert etwas, ver- zichtet auf den doppelten Boden und das Sicherheitsnetz – und wer weiß schon, was dann passiert? Mache ich mich peinlich? Ma- che ich jemanden glücklich? Lachen die an- deren oder sind sie sauer auf mich? Oder er- weitere ich mit dem Risiko, das ich eingehe, meinen Komfortbereich und übe mich in eine neue Haltung, die Haltung Jesu ein? Für Christen ist diese besondere Zeit die Vorbereitung auf Ostern. Deshalb gehört zur Fastenzeit auch die Vorfreude auf das Oster- fest. »Wenn ihr fastet«, heißt es in der Bibel, »dann macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aus- sehen, damit die Leute merken, dass sie fas- ten.« Das Evangelium bringt sogar noch eine Steigerung: »Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht!« (Mt. 6,16ff ) Denn an Ostern kommt Gott uns ent- gegen. Nicht wie ein rechthaberischer Lehr- meister, der zeigen will, was man davon hat, wenn man zu wenig fromm ist. Gott kommt uns entgegen wie einer, der unendlich in uns verliebt ist. RAUS AUS DER KOMFORTZONE – IN DEN SCHUHEN JESU GEHEN
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