Fastenzeit - Feste: Hot Spots des Lebens für Familien
14 ASCHERMITTWOCH: BEDENKE MENSCH, DASS DU STAUB BIST Die Fastenzeit beginnt mit dem Aschermittwoch. Im Gottesdienst bezeichnet der Priester die Stirn der Gläubigen mit einem Aschekreuz. Er spricht dazu: »Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkeh- ren wirst!«, oder: »Kehre um und glaube an das Evangelium.« Die Asche – Symbol der Ver- gänglichkeit und der Reinigung – wird traditi- onell aus den Palmzweigen gewonnen, die am Palmsonntag des Vorjahres übriggeblieben sind. In der frühen Kirche begann am Ascher- mittwoch die öffentliche Buße. Den Büßern, deren Sünden in der Öffentlichkeit bekannt waren, wurde ein Bußgewand angelegt und sie wurden mit Asche bestreut. Als die öf- fentliche Buße im 10. Jahrhundert außer Gebrauch kam, übertrug sich die Asche-Sym- bolik auf alle Gläubigen. Das Aschenkreuz auf der Stirn der Gläubigen versinnbildlicht den Beginn der Bußzeit und des Fastens. FASTENZEIT Bei den Christen bezeichnet die Fastenzeit die Vorbereitung auf Ostern. Sie beginnt un- mittelbar nach Karneval und endet mit der Osternacht. Seit dem Jahr 325 ist sie auf 40 Tage festgelegt. Die Sonntage in der Fasten- zeit gelten nicht als Fastentage und werden deshalb nicht mitgezählt. Früher aßen die Menschen in der Fastenzeit nur eine Mahlzeit am Tag, zum Beispiel Gemüse- oder Fischsup- pe. Heute gelten in der katholischen Kirche Aschermittwoch und Karfreitag als Fast- und Abstinenztage: Die Gläubigen sollen nur eine volle Mahlzeit am Tag und je zwei kleinere Stärkungen zu sich nehmen. Auch der Verzicht auf Fleisch gehört dazu. Kinder, alte oder kranke Menschen brauchten zu keiner Zeit auf Nahrung zu fasten. 40 TAGE Nach dem Vorbild des Fastens Jesu in der Wüs- te legte die Kirche die Länge der Fastenzeit auf 40 Tage und Nächte fest. Die 40 als Zeit- einheit kommt in der Bibel häufiger vor: Die Israeliten wandern 40 Jahre durch die Wüste (Ex 16,35), Mose begegnet Gott 40 Tage auf dem Berg Sinai (Ex 24,18) und 40 Tage nach der Auferstehung Jesu wird Christi Himmel- fahrt gefeiert (Apg 1,3). BETEN, FASTEN, GEBEN Für die Fastenzeit werden Christen drei Din- ge mit auf den Weg gegeben: beten, fasten und geben. Die Gläubigen sollen sich in der Fastenzeit besonders gegen Not und Unge- rechtigkeit einsetzen, direkt vor der eigenen Haustür oder indem sie die Hilfswerke der Kir- chen – zum Beispiel das Hilfswerk Misereor, das jährlich seine Fastenkollekte durchführt – unterstützen. Beim Beten und Fasten nimmt man sein eigenes Leben in den Blick, um – be- freit von manchem Ballast – sich neu auf Gott WISSENSWERTES RUND UM DIE FASTENZEIT
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NjE5Njc=