Dreikönige - Feste: Hot Spots des Lebens für Familien
7 »MAN HAT JA NICHTS ZU LACHEN!«, antwor- tete mir ein guter Freund am Telefon auf meine Frage, wie es ihm und seiner Familie denn gehe. Wahrscheinlich verwundert diese Antwort viel weniger, als wenn jemand sagen würde: »Wir? Wir freuen uns immer!« Warum eigentlich? Weil es ja stimmt: Das Familienleben gibt tatsäch- lich oft wenig Anlass zur Freude. Sorge, Krank- heit und Schulstress, Streit, Finanz- und Bezie- hungsprobleme - alles kein Spaß. So saßen wir am Tisch beim Mittagessen, in einer viel zu kleinen Wohnung vor einigen Jah- ren - und gingen uns mächtig auf die Nerven. Es hatte mal wieder gekracht und an Freude war nicht im Traum zu denken. Alle schwiegen sich an. Wenn Blicke töten könnten quer über den Tisch...! So ist Familienleben, bei uns leider viel zu oft. Und plötzlich, da sagt ein kleiner Kerl, drei Jahre alt, ganz ernst zu mir: »Du alter Muffel!« Einfach so, ganz frech und ganz richtig. Kurze Stille, dann - leises Kichern, erleichtertes Lachen, erlösendes Gelächter, zuletzt auch von mir, dem Muffeligsten von allen. Diese Freude hatten wir nicht »gemacht«. Sie war einfach da, wie vom Himmel gefallen, als Erlösung von Streit und Krampf und dunkler Traurigkeit. So ist Familienleben auch, leider ganz selten. Die- se himmlische, erlösende Freude ist ein uner- wartetes Geschenk. Man muss sie nur zulassen, ins Herz lassen, vielleicht auf sie warten und hoffen. Dominik Blum / Monika Kilian DER ALTE MANN AUS AFRIKA hieß Daniel. Er glaubte an Gott. Jemand wollte sich über ihn lustig machen. Er fragte: Woher weißt du, Daniel, dass es einen Gott gibt? Daniel antwortete: Woher weiß ich, ob ein Mensch oder ein Hund oder ein Esel nachts um meine Hütte gegangen ist? An den Spuren im Sand sehe ich es. Auch in meinem Leben sind Spuren eingedrückt, Spuren Gottes. UNTER EINEM GUTEN STERN »Seht doch nur!« Erschro- cken weist Caspar zurück zu der Stelle, wo der Stern über der Krippe steht. »Seht doch: Er löst sich auf! Er zersplittert!« Melchior und Baltha- sar schauen auf. Schon seit ein paar Tagen sind sie unterwegs zurück in ihre Heimatländer. An jedem Abend haben sie den Stern über der Krippe leuchten sehen. Jeden Abend hat er ihnen ge- zeigt: Schaut her, hier ist die Krippe. Hier ist das Jesuskind. Gott ist da in dieser Welt! Und nun, ausgerechnet heute, an ihrem aller- letzten gemeinsamen Abend, zerspringt der Stern. In abertausende kleiner Sterne, die hell aufglühen und dann verschwinden. Zerplatzte Hoffnungen? Stimmte es doch nicht, was sie an der Krippe glaubten: dass da, in diesem klei- nen Kind, der Sohn Gottes, der Weltherrscher, geboren ist? Das Kind, mit dem das Reich des TEXTE UND GESCHICHTEN
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