Dreikönige - Feste: Hot Spots des Lebens für Familien

14 ZUM FESTNAMEN »ERSCHEINUNG DES HERRN« Der Dreikönigstag, also der 6. Januar, heißt offiziell »Epiphanie, Erscheinung des Herrn«. »Epiphanie« kommt aus dem Griechischenund bedeutete zur Zeit Jesu die »Erscheinung ei- ner Gottheit« oder den »Einzug eines als Gott verehrten Herrschers«. Damit sind aber nicht die Könige gemeint, die »an der Krippe erscheinen«. Gott selber ist es, der im schwachen Kind in menschlicher Ge- stalt vor und für alle Welt erscheint. Durch den Fest-Namen wird der Blick von den Königen weg und hin zum Kind in der Krippe gelenkt: Nicht die Könige sind die Hauptpersonen des Festes, sondern das Kind in der Krippe, in dem der unendliche Gott für die Menschen fassbar wird, den Menschen nahe kommt. STERNDEUTER ODER KÖNIGE? Caspar, Melchior und Balthasar – unter diesen Namen sind die Hl. Drei Könige bekannt. In der Bibel ist aber weder von Königen noch von einer Dreizahl die Rede: »Als Jesus gebo- ren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten« (vgl. Matthäusevangelium, Kapitel 2, Vers 1). Die Dreizahl der Sterndeuter wurde schon im 3. Jahrhundert aus der Anzahl der zum Jesuskind gebrachten Gaben geschlossen. Später wurden die Sterndeuter dann den drei damals bekannten Kontinenten Afrika, Asien und Europa zugeordnet. Auch die Alterszuord- nung, Balthasar als Greis, Melchior als Mann mittleren Alters und Caspar als Jüngling, ent- wickelte sich nach und nach. Diese Deutung soll ausdrücken: Die ganze Welt und die Men- schen allen Alters sollen zu Jesus Christus, dem Erlöser und Gottessohn, finden. Zu Königen wurden die Sterndeuter im Mit- telalter: Die Menschen damals wussten, dass der Kaiser und die Könige ihre Machtverhält- nisse durch Tributzahlungen regelten. Der (übergeordnete) Kaiser erkannte mit der An- nahme dieser Zahlungen den untergebenen Herrscher als König an. Da nun die Sterndeu- ter Gaben zum Jesuskind, dem Gottessohn, brachten, »erhob« man sie entsprechend dem mittelalterlichen Erfahrungshintergrund in den Stand von Königen. DIE KÖNIGSGABEN Gold, Weihrauch und Myrrhe sind symbolisch zu verstehen: Die einen sehen darin Aussagen über das in der Krippe liegende Kind. So steht das Gold als Zeichen seines Königtums, der Weihrauch als Zeichen seiner Gottheit und die Myrrhe als Zeichen für sein Menschsein. Andere deuten das Gold als Weisheitssymbol (so weise wie ein König), den Weihrauchals Symbol für Opferbe- reitschaft und Gebet (denn der Rauch steigt zum Himmel auf) und die Myrrhe als Zeichen WISSENSWERTES RUND UM DIE HL. DREI KÖNIGE

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