Christi Himmelfahrt - Feste: Hot Spots des Lebens für Familien

4 Auf die Geburtsanzeige unseres dritten Kindes haben wir geschrieben: Jede Pflanze ist anders und braucht eine eigene Pflege. Die eine braucht wenig Wasser, die andere viel. Ich hoffe, wir werden jedem unserer Kinder genau die Menge an Zuwen- dung, Begleitung und Freiraum geben, die es jeweils braucht. Mutter, 34 Jahre An »Christi Himmelfahrt« mache ich mit meinen Kindern immer das Vater-Kind-Zel­ ten mit. Es ist toll, zusammen mit anderen Vätern und Kindern in der Natur zu sein und gemeinsam Sachen zu machen, die sonst oft zu kurz kommen: Lagerfeuer, Übernach- ten im Schlafsack, Fußballspielen. Vater, 36 Jahre Unsere Nachbarin ist vor ein paar Jahren nach sechs Monaten Krebserkrankung gestorben. In den Monaten ihrer Krankheit war neben dem Versuch, doch noch Heilung zu finden, das Wichtigste für sie, dafür zu sorgen, dass ihr Mann und ihre Kinder (6 und 11) während der Krankheits- und Trauerphase nicht allein blieben. So hat sie selber die Menschen angesprochen, von denen sie sich gute Unterstützung für ihre Lieben erwartete. Und ihr war wichtig, dass die Drei nach ihrem Tod schnell wieder fröhlich werden können. Das ist jetzt acht Jahre her und die Drei haben es gut ge­ packt. Manchmal habe ich den Eindruck, sie begleitet ihre Lieben vom Himmel aus weiter. Frau, 48 Jahre Mit 14 durfte ich das erste Mal zusammen mit meinem Bruder und seinen Freunden eine 4-tägige Radtour machen. Damals gabs noch kein Handy. Wir mussten uns abends per Telefon melden, sonst konnten wir machen, was wir wollten. Das waren tolle Tage, die mir viel gebracht haben. Das war toll von meinen Eltern, uns fahren zu lassen. Meine Freundinnen durften so etwas – und dann noch mit fünf Jungen – nicht. Meine Eltern haben großes Ver- trauen in uns gehabt und wir haben es nie missbraucht. Frau, 54 Jahre Unsere Kleine krabbelte zum ersten Mal bis an die Wohnzimmertür. Dort drehte sie den Kopf zu mir um und schaute mich an. Ich habe mit dem Kopf genickt. Da breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus und sie krabbelte weiter um die Ecke, heraus aus meinem Blickfeld. Es fiel mir schwer, nicht hinter ihr herzugehen. Aber ich wusste ja, dass im Flur nichts passieren konnte. Nach einer für mich unendlich langen Minute, in der ich nur ab und an ihr Brabbeln hörte, kam sie ganz munter wieder ins Wohnzim- mer gekrabbelt. Irgendwie war das die ers- te Abnabelung voneinander. Sie hatte sich etwas zugetraut, ohne mich! Und wirkte so glücklich und selbstbewusst. Das war ein sehr schöner Moment, sie so stolz zu sehen. Auch wenn mir ein bisschen schmerzlich klar wurde, dass unsere enge Verbindung sich nach und nach lösen würde. Mutter, 29 Jahre ERFAHRUNGEN

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