Christi Himmelfahrt - Feste: Hot Spots des Lebens für Familien

14 WISSENSWERTES RUND UM CHRISTI HIMMELFAHRT NAME DES FESTES Liest man die zum Fest gehörenden bibli- schen Texte des Neuen Testaments, ist der Festname eigentlich irreführend. Von einer Himmelfahrt, also einem aktiven Tun ähn- lich eines Raketenstarts heutiger Zeit, ist in den biblischen Texten nicht die Rede. Dort heißt es »emporgehoben« oder »in Wolken aufgenommen und den Blicken entzogen«. Die biblischen Autoren drückten so ihre Er- fahrung aus, dass Jesus nicht einfach tot ist, sondern anders, eben als Christus, im Him- mel den Menschen nahe ist. Himmel meint dabei nicht einen Ort, sondern eine Daseins- weise: Der Himmel ist nicht irgendwo, weit entfernt, sondern irgendwie, den Menschen überall auf der Erde nahe. EHRENPLATZ Das Fest »Christi Himmelfahrt« ist ein chris- tologisches Fest: Es sagt etwas über Jesus, den Christus, aus. »Christus« ist dabei nicht etwa eine Art Familienname. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet »der (von Gott her erwartete) Gesalbte«. Im G l a u b e n s b e - kenntnis heißt es: Er ist »hin- abgestiegen in das Reich des Todes, am drit- ten Tage auferstanden von den Toten, aufge- fahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.« Der Platz zur Rechten des Herrschers war in der griechischen Kultur ein Ehrenplatz. Der dort Sitzende hatte Anteil an den Rechten und der Würde des Herrschers. Am Fest »Christi Himmelfahrt« feiern die Christen, dass Jesus nach seinem Tod »zur Rechten Gottes« sitzt und als Christus den Menschen nahe ist. GESCHICHTE Ein eigenes Fest »Christi Himmelfahrt« gab es bis ca. 400 n. Chr. nicht, zunächst wurde die in den Bibeltexten überlieferten Ereig- nisse der Himmelfahrt Christi und der Geist- sendung im Pfingstfest gemeinsam gefeiert: Im Rahmen der Ostererzählungen berichten die biblischen Autoren, dass der öffentlich hingerichtete irdische Jesus seinen Freun- den immer wieder erschien. Irgendwann en- deten diese Erscheinungen. Doch die Freun- de Jesu spürten, dass Jesus ihnen in anderer Weise nahe und mit seinem Geist in ihnen lebendig war. Die in der Apostelgeschichte überlieferte Pfingsterfahrung machte ihnen Mut, hinauszugehen in die Welt und die Bot-schaft von der Liebe Gottes den Menschen weiterzusagen.

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