Allerheiligen - Feste: Hot Spots des Lebens für Familien
5 Was ist meine Berufung? Ich weiß es nicht. Jetzt bin ich schon so alt. Vielleicht können es andere besser über mich sagen? Mann, 62 Jahre Ich streite gern. Für mich ist das normal, wir waren viele Geschwister zu Hause. Mein Mann hasst Streit, er hält es schwer aus oder geht einfach – ich verstehe das nicht. Frau, 40 Jahre Mit meinem Bruder habe ich kaum Kontakt, wir sind so gegensätzlich und leben in verschiedenen Welten. An Allerheiligen treffen wir uns am Grab – Gott sei Dank; sonst würden wir uns ganz aus den Augen verlieren. Frau, 26 Jahre Allerheiligen ist der einzige Anlass im Jahr, wo ich meine Verwandtschaft treffe – die Erinnerung an unsere verstorbenen Groß- eltern führt uns zusammen. Mann, 35 Jahre Wir konnten uns zu Lebzeiten nicht versöhnen. Jetzt stehe ich am Grab und habe mehr Abstand zu unseren Konflikten. Irgendwas Friedliches passiert mit mir. Er, 50 Jahre Unser zweiter Sohn ist in der 22. Schwan- gerschaftswoche gestorben. Er gehört zur Familie. Gut, dass wir ihn beerdigen konnten – er hat jetzt seinen Platz bei seiner Oma im Grab oder, besser gesagt, bei ihr im Himmel! Mutter, 38 Jahre So können die sich ändern! Zu einem Mann, der recht klug war, kam einmal ein Junge und sagte: »Ich verstehe mich mit meinen Eltern nicht mehr. Jeden Tag Streit. Sie sind so von gestern! Was soll ich machen? Mir reicht‘s!« Der Mann antwortete: »Junger Freund, ich kann dich gut verstehen. Als ich so alt war wie du, waren meine Eltern genauso ungebildet. Es war nicht auszuhalten. Aber du musst Geduld mit ihnen haben. Sie entwickeln sich langsamer. Nach zehn Jahren hatten sie schon so viel dazugelernt, dass man sich ganz vernünftig mit ihnen unterhalten konnte. Und was soll ich dir sagen? Heute, nach zwanzig Jahren – ob du es glaubst oder nicht – wenn ich keinen Rat weiß, dann frage ich meine alten Eltern. So können die sich ändern!« Nach Mark Twain
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